Reiseberichte

2021 „Ola Kala“ auf Naxos

SWV Kehl wandert in der Ägäis

Eine Gruppe von 22 Wandergegeisterten flog Mitte September für eine Woche in die Ägäis. Los ging  es um 2 Uhr morgens mit dem Bus nach Frankfurt, per Flugzeug nach Santorini und letztlich mit der Expressfähre nach Naxos.

Naxos‘ bewegte Geschichte ist weithin sichtbar, davon zeugen unter anderem die zahlreichen Wohntürme mit den markanten Ecksteinen auf den Dächern oder das 12-türmige Kastell der Hauptstadt aus venezianischer Herrschaft im 13. Jahrhundert. Viele Dörfer, die Ausgangspunkt der Wanderungen waren, wurden im Inneren der Insel in Tälern errichtet, um vor Piraten geschützt zu sein. Naxos baut noch heute weißen Marmor ab und war bis vor kurzem Hauptlieferant von Schmirgel, der auch in Deutschland zur Herstellung von Schleifmitteln verwendet wurde. Weiter sind Landwirtschaft und sanfter Tourismus von wesentlicher Bedeutung für die Insel.

Vier Wanderungen und eine abendliche Stadtführung durch die engen Gassen in und um das Kastell waren geplant. Steinmauern, die über Generationen hinweg von Hand aufgeschichtet wurden und die ganze Insel durchziehen, begleiteten uns überall. Es ging durch malerische Dörfer, blauweiß gestrichen, mit eingetopften Geranien und Kräutern auf Treppen und Fenstersimsen geschmückt, Bougainvillae-Sträucher leuchteten in kräftigen Farben. Unsere Wanderführerin Stella Korre reichte immer wieder duftende Kräuter weiter, die uns überall in der Nase lagen: Thymian, Salbei oder gelbblühender wilder Fenchel.

Eine der Wanderungen führte durch Eichen- und Olivenhaine von Koronos bergab nach Lionas ans ägäische Meer. Nach anstrengendem Marsch in für diese Jahreszeit unerwarteter Hitze war der Sprung ins Wasser eine wunderbare Erfrischung. Danach gab es in der Taverne frisch zubereitete landestypische Gerichte.

Eine weitere Tour führte über alte Handelspfade, die heute noch mit Eseln beritten werden und häufig mit weißen Marmorblöcken ausgelegt sind, von Aparathou zur Kirche Kyriaki aus dem 9. Jahrhundert. Die bunten Fresken mit Pflanzen- und Vogelmotiven sind gut erhalten. Ein weiteres Ziel waren die Kolosse von Kouros im Steinbruch und Garten von Ferio aus dem 6. Jahrhundert vor Christus (Foto), 5m große Steinfiguren aus weißem Marmor, eine unerwartete und interessante Erfahrung.  

Wir verabschiedeten uns dankbar von Stella Korre auf Naxos, die sehr sachkundig führte und uns mit ihrem „Ola kala“ (Wie geht es Euch) zusammen und bei Laune hielt.

Krönender Abschluß war die Wanderung und Übernachtung auf Santorini vor dem Rückflug. In abendlicher Stimmung und rechtzeitig zum feuerroten Sonnenuntergang gingen wir auf dem Kraterrand von Fira nach Oia und erfuhren Wissenswertes über den Ausbruch des Vulkans im 16. Jahrhundert vor Christus, den immer noch aktiven Krater und die Bewohner der Insel.

Besonderer Dank geht an Hans und Gabi Kehret, die trotz aller Herausforderungen die Reise so wunderbar organisierten und durchführten!

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