Reiseberichte

2022 Kalabrien

Wanderwoche in Kalabrien

Kehl (kb). Kalabrien an der Spitze des italienischen Stiefels gelegen, war das Ziel einer Wanderreise, die der Schwarzwaldverein Kehl im Oktober unternommen hatte.

Der Aspromonte Nationalpark, in dem die Gruppe unterwegs war, ist eine faszinierend abwechslungsreiche Gebirgslandschaft mit hohen Bergen, traumhaften Aussichten auf das Ionische und Tyrrhenische Meer und nach Sizilien.

In einem Hotel in Meeresnähe des Küstenstädtchen Bagnara Calabra waren die 22 Teilnehmer der Wanderreise untergebracht.

Nicht nur auf den Wanderungen wurden die Wanderer von Nationalwanderführerin Sabine Ment und ihrem Team bei einem Picknick mit kalabrischen Spezialitäten verwöhnt, auch das Abendessen war auf die einheimische Küche abgestimmt.

Schon die Wanderung am ersten Wandertag entlang des Aspromare-Weges, der von den einheimischen liebevoll „Tracciolino“ genannt wird, führte die Wandergruppe hoch über dem Meer von Palmi bis nach Bagnara  und lies den Blick von den hohen Gipfeln des Aspromonte über die Meerenge von Messina bis nach Sizilien schweifen.

Für jeden Tage hatte Wanderführerin Sabine Ment ein neues Highlight der   Wandertouren vorbereitet. 

Der Besuch der Mundu- und Galasia-Wasserfälle war eine Reise in eine prähistorische Welt und das Fischerdorf Scilla am darauffolgenden Tag gab den Mythos um Odysseus, der seine sechs Gefährten samt Schiff an die Seeungeheuer Skylla und Chrybdis verloren haben soll, preis. 

In den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis in die 90er Jahre verkehrte im Aspromonte eine Schmalspurbahn, die nicht nur die kleinen Zentren und Weiler des Landesinneren mit der Küste verband, sondern sogar die tyrrhenische Küste mit der ionischen hätte verbinden und somit das ganze Bergmassiv überqueren sollen.  Dieses Bauvorhaben wurde jedoch nicht zu Ende geführt.  Die Wanderung durch einen Tunnel, entlang der stillgelegten Linie, vorbei an verlassenen Weilern mit Obstgärten und verfallen Dörfern weckte Erinnerungen an die „gute alte Zeit“.

1200 m. ü. M. liegt dieses kleine Paradies, die Maesano-Wasserfälle und der Menta-Stausee.
Es handelt sich um die wohl schönsten Wasserfälle, die man sich nur vorstellen kann.

Das letzte Stück der letzten Etappe des Aspromare-Weges führt die Wandergruppe am letzten Tag ihrer Wanderreise in die größte Stadt Kalabriens. Man kann sich nicht vorstellen, dass ein derartig schöner Wanderweg nach Reggio Calabria existiert.

Viel zu schnell vergingen die Tage in Kalabrien.  Nach einer erlebnisreichen Wanderwoche hieß dann in den frühen Morgenstunden am Flughafen von Lamezia Terme schwere Herzen von Wanderführerin Sabine und ihren beiden Helfern Demir und Lino Abschied nehmen. Die drei hatten eine Woche lang die 22 Wanderern aus dem Schwarzwald hervorragend umsorgt und ihnen unbeschreibliche Eindrücken von Kalabrien vermittelt.